Naturbaustoffe – Tausendsassa aus dem Schoß von Mutter Natur
Ökologisches Bauen steht und fällt mit der Nutzung von Materialien, die in der Natur vorkommen und mit verschiedenen Verfahren weiterverarbeitet werden, um sie als Baustoffe einsetzen zu können. Diese Naturbaustoffe aus der belebten und unbelebten Natur – wie etwa Holz, Stroh, Schilf oder Lehm – zeichnen sich durch unterschiedliche physikalische Vorteile aus und leisten einen wesentlichen Beitrag zu einem gesunden Raumklima, da sie schadstofffrei sind. Darüber hinaus folgen Ökobaustoffe dem Kreislaufprinzip, das heißt, dass sie zum einen nachwachsen, zum anderen ist ihre Wiederverwertung möglich, sodass sie dem Recycling zugeführt oder unproblematisch entsorgt werden können.
Geprüfte Sicherheit aller Naturbaustoffe
Unser Architekturbüro Team Plankraft beschäftigt sich seit Jahren mit der ökologischen Bauweise. Bei uns kommen nur solche ökologischen Baustoffe zum Einsatz, die zertifiziert sind und keine bedenklichen Zusätze enthalten. Diesbezügliche Sicherheit gewährt uns die sogenannte Volldeklaration der umfassend geprüften Materialien, die alle jeweils vorhandenen Inhaltsstoffe genau benennt. Im Folgenden haben wir für Sie Informationen zu verschiedenen Naturbaustoffen zusammengestellt, die Ihnen einen Einblick in die Charakteristika der Materialien geben.
Holz gehört zu den ältesten Baustoffen der Menschheit überhaupt. Als natürlicher, nachwachsender Rohstoff kennzeichnet sich das Material durch viele ökologische, bauphysikalische und baubiologische Vorzüge.
Erstklassige CO²-Bilanz
Bäume produzieren nicht nur Sauerstoff, sondern sind außerdem in der Lage, das Treibhausgas CO² langfristig in höheren Mengen zu speichern. Die Kohlendioxid-Bilanz des Werkstoffes Holz ist somit positiv. Wird das Bauholz aus heimischen Wäldern gewonnen, spannt sich die Bandbreite der Wertschöpfungskette von der schonenden Nutzung des Baumbestands über die Unterstützung des Entstehens von Waldhumus über die Holzproduktion inklusive Lagerung und Verarbeitung bis hin zum Recycling. Abfälle entstehen bei der Holzverarbeitung kaum, da sich alle Nebenprodukte verwerten lassen. Dieser gesamte Kreislauf ist also CO²-neutral.
Woraus besteht Holz und welche Vorteile bietet es?
Holz setzt sich aus luftgefüllten Zellen zusammen, deren Hauptbestandteil Zellulose ist. Der organische Verbundwerkstoff enthält außerdem die natürliche Kittsubstanz Lignin. Es handelt sich beim Baustoff Holz um ein Hochleistungsprodukt, das sich physikalisch durch drei wesentliche Merkmale beschreiben lässt: hohe Festigkeit, niedriges Gewicht und gute Dämmeigenschaften. Neben diesen Kennzeichen gehen mit Holz weitere Vorteile einher. So zeigt es eine geringe Wärmeleitfähigkeit, was dazu führt, dass es sich stets angenehm warm anfühlt. Außerdem isoliert das Material gut, lädt sich nur wenig statisch auf und besitzt erstklassige akustische Eigenschaften. Holz sorgt darüber hinaus für ein gutes Raumklima, da es nicht nur die Luftfeuchtigkeit reguliert, sondern auch Schadstoffe aus der Atemluft aufzunehmen vermag.
Wie reagiert Holz im Falle eines Brandes?
Die weitverbreitete Ansicht, dass verbautes Holz im Falle eines Brandes eine nicht einzuschätzende Gefahrenquelle darstellt, beruht nicht auf sachlichen Gründen. Ganz im Gegenteil, das natürliche Material wird sogar als brandhemmend eingestuft. Auf seiner Oberfläche bildet sich unter Feuereinwirkung eine Kohleschicht, die hitzeisolierend wirkt und das innere Holz schützt. Daraus resultiert, dass die Stabilität eines Gebäudes im Brandfall nur langsam sinkt.
Schilf ist ein schnell nachwachsender, natürlicher Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften. Um Schilfrohrhalme für das ökologische Bauen nutzbar zu machen, werden sie mit verzinktem Eisendraht verwoben. Dank ihrer griffigen Oberflächenstruktur eignen sie sich bestens als Putzgrund für den Innenputz mit Lehm.
Welche Vorteile bietet Schilf?
Die in den Hohlräumen der Schilfhalme befindliche Luft und die Luftschichten zwischen den Halmen führen dazu, dass mit Schilf hervorragende Wärme- und Schallschutzeigenschaften einhergehen. Darüber hinaus erübrigen sich chemische Zusätze oder Imprägnierungen, da der Naturstoff feuchtigkeitsabweisend ist. Feuchtigkeit nehmen Baustoffe aus Schilf deshalb nicht auf, sodass sie eine hohe Schimmel- und Fäulnisresistenz zeigen. Aufgrund seines Kieselsäuregehaltes erweist sich Schilfrohr außerdem als brandhemmend.
Stroh ist nicht nur ein hervorragender natürlicher Dämmstoff, sondern auch besonders klimafreundlich, da die Pflanze während ihres Wachstums CO² speichert. Darüber hinaus wird bei der Herstellung von Dämmmaterial aus Stroh viel weniger Energie verbraucht. Dies wirkt sich somit ebenfalls positiv auf die CO²-Bilanz aus.
Wodurch zeichnet sich Stroh aus?
Stroh zeichnet sich durch sehr gute Dämmwerte aus, sodass sich mit diesem natürlichen Baustoff sogar Passivhaus-Qualität erreichen lässt. Strohballenwände zeigen hervorragende Dämmeigenschaften, was sich in einem deutlich niedrigeren Verbrauch von Heizenergie niederschlägt. Das Material eignet sich ausgezeichnet zur Kombination mit anderen ökologischen Baustoffen und ist somit einer der Garanten für gesundes Wohnen. Stroh kommt ganz ohne chemische Zusätze aus, trotzdem ist es resistent gegen Nagetiere. Ungezieferbefall lässt sich – bei fehlerfreiem Aufbau – ebenfalls ausschließen.
Kann Stroh als moderner Baustoff eingestuft werden?
Kleinballen aus Stroh werden zwischen den Holzkonstruktionen von Wänden und Dächern als Dämmmaterial eingesetzt. Die ÖNORM bewertet Stroh als normal brennbar, bei Brandtests konnten Wandbauten sogar der Brandwiderstandsklasse EI90 zugeordnet werden. Wenn der natürliche Baustoff richtig verbaut wird, muss er den Vergleich mit modernen Baustoffen nicht scheuen. Die Wärmeleitfähigkeit von Stroh ist im Bereich anderer Dämmstoffe wie beispielsweise Glas- oder Steinwolle angesiedelt. Hinsichtlich des Energieverbrauchs bei der Herstellung ist Stroh herkömmlichen Baustoffen jedoch weit überlegen. Darüber hinaus haben Messungen bei bereits ausgeführten Häusern gezeigt, dass sich das hohe Austrocknungspotenzial einer Strohballenwand als vorteilhaft erweist. So verdunstet eingetragene Feuchte innerhalb von sechs Wochen und hinterlässt keine Schäden. Herkömmliche Aufbauten sind dazu nicht in der Lage. Insgesamt schneidet Stroh im Vergleich mit anderen Baustoffen somit sehr gut ab.
Lehm setzt sich aus Sand, Ton und Schluff zusammen und ist einer der ältesten Baustoffe der Menschheit. Das reine Naturprodukt gibt es zudem regional in Hülle und Fülle, sodass es für kurze Transportwege steht. Auch der Aufbereitung als Baustoff kann ein niedriger Energieverbrauch attestiert werden, sodass die Öko-Bilanz sehr gut ausfällt. Dies verdeutlich sich im Vergleich mit herkömmlichen Baustoffen, deren Herstellung bis zu 90 Prozent mehr Energie benötigt.
Wichtig: Auswahl der richtigen Qualität
Die bauphysikalischen Eigenschaften von Lehm sind ausgezeichnet, was ein optimales Raumklima und somit gesundes Wohnen unterstützt. Allerdings spielt die Qualität und Zusammensetzung des Lehms eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Verwendbarkeit. Es kommt somit darauf an, die richtige Qualitätsstufe und Beschaffenheit des Produktes für den jeweiligen Zweck auszuwählen.
Welche Eigenschaften besitzt Lehm?
Lehm sorgt für eine Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Das heißt, dass Lehmputze in Innenräumen der Luft Feuchtigkeit entziehen, diese speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Dies führt zu einer gesunden Raumfeuchtigkeit zwischen 40 bis 60 Prozent, was sich als ideal zur Vorbeugung gegen Schimmelbildung erweist. Darüber hinaus unterstützt Lehm die Temperaturregulierung durch die Aufnahme oder Abgabe von Luftfeuchtigkeit. Aus dem jeweils einsetzenden Kondensations- oder Verdunstungsprozess resultiert eine natürliche Erwärmung beziehungsweise Kühlung der Räume. Des Weiteren ist von Vorteil, dass Lehm magnetische, elektrische und elektromagnetische Wellen dämpft. Diese dämpfende Wirkung sorgt außerdem für hohen Schall- und Trittschutz. Des Weiteren bindet Lehm Gerüche, die nur langsam wieder freigesetzt werden. Unangenehme Gerüche treten in Räumen mit Lehmputzen somit kaum auf.
Kalk bildet sich über Millionen von Jahren unter anderem aus Muschelschalen und Korallenskeletten. Der reine Naturstoff ist ein Bestandteil des Kalkputzes, der größtenteils aus Sand, Quarz, Marmor und Kalkstein besteht. Mittels des mineralischen Bindemittels Kalk lassen sich diese Bestandteile dauerhaft verbinden. Kalkputz zeichnet sich durch exzellente bauphysikalische Eigenschaften aus, die auf den natürlichen Inhaltsstoffen beruhen und wesentlich zu einem gesunden, behaglichen Raumklima beitragen.
Was leistet Kalkputz?
Kalk ist ein Material, das Feuchtigkeit sehr gut abtransportiert, aufnimmt und wieder abgibt. Darüber hinaus weist der Naturstoff eine hohe Alkalität auf, wodurch eine antibakterielle Wirkung entsteht, die Schimmelbildung verhindert. Kalkputze kommen im Außen- und Innenbereich zum Einsatz. Der natürliche Baustoff lässt sich nicht nur gut einfärben, sondern auch mit einer besonderen Struktur auftragen, sodass sich ein großer gestalterischer Spielraum eröffnet.
Glasschaumgranulat, ein mineralischer Leichtbaustoff, wird aus reinem Altglas erzeugt und eignet sich bestens zur Wärmedämmung und Stabilisierung. Das aus gebrochenem Schaumglas bestehende Granulat unterstützt wärmebrückenfreies Bauen. Das Material zeichnet sich durch mehrere positive Eigenschaften aus. Es zeigt eine hohe Druckstabilität, verrottet nicht und bietet Sicherheit vor Schädlingen. Darüber hinaus ist es FCKW-frei und nicht brennbar.
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